Woman In Cabin 10 (Ruth Ware)

Hochspannung auf hoher See!

Den Roman "Woman In Cabin 10" habe ich als Rezensionsexemplar gewonnen, nachdem ich mich explizit dafür beworben habe. Allein das sagt schon etwas über das Buch aus, denn normalerweise sind Thriller ja nicht mein Genre der ersten Wahl. Dass die Leseprobe mich also derart gepackt hat, dass ich es unbedingt für eine Vorabrezension haben wollte lässt bereits vermuten, dass einiges an Spannung auf den Leser wartet. Tatsächlich hat die Story einiges zu bieten.
 
Die Reisejournalistin Lo Blacklock geht auf Kreuzfahrt, kurz nachdem sie Opfer eines Einbruchs wurde. Und beobachtet den Mord an einer Frau, die niemals an Bord war. Kein Wunder, dass niemand ihr glaubt, denn wie überzeugend ist eine traumatisierte, psychisch labile Reporterin?


Bereits der Auftakt zu "Woman In Cabin 10" lässt den Puls in die Höhe schnellen. Der Roman gibt sich nicht mit Vorgeplänkel ab, sondern kommt gleich zur Sache, bietet Spannung ab der ersten Seite. Lediglich der anschließende Beginn der Kreuzfahrt schaltet spannungsmäßig einen Gang zurück, aber nur um danach wieder Seite um Seite zuzulegen. Dabei spannt nicht nur die Frage auf die Folter, wer denn nun die mysteiöse Frau gewesen sein mag, welche dem beinahe perfekten Verbrechen zum Opfer fiel. Je weiter man in die Geschichte eintaucht desto mehr beginnt man - ebenso wie die Protagonistin und deren Umfeld - am Geisteszustand selbiger zu zweifeln. Ebenso wie Lo  selbst, weiß man irgendwann nicht mehr, was man für bare Münze nehmen kann, und was möglicherweise lediglich ihrer Fantasie entspringt. Durch die Erzählform aus der ich-Perspektive kommen dieser innere Zwist und die immer stärker werdenden Selbstzweifel besonders gut zur Geltung. Die Frage "was ist real, was ist Hirngespinst" treibt einen dazu, immer noch ein Kapitel mehr zu verschlingen.

Am Ende setzen sich die Puzzleteile immer mehr und mehr zusammen und des Rätsels Lösung war tatsächlich insgesamt nicht vorhersehbar für mich, auch wenn einige meiner Theorien zumindest in Teilen recht dicht an der Wahrheit dran waren.


Ledliglich der letzte Teil des Romans verliert in meinen Augen ein wenig an Qualität. Das mag daran liegen, dass der Rätsel nun gelöst ist, und das Nachgeplänkel im Vergleich zur vorhergegangenen Hochspannung etwas lahm daherkommt. Der Gedanke dahinter war vermutlich, die Geschichte etwas sanft ausklingen zu lassen. Dies hätte man jedoch auch in etwas gekürzter Form tun können. 


Fazit: Der Roman ist vollumfänglich zu empfehlen, es ist lange her, dass ich eine Lektüre innerhalb von 3 Tagen verschlungen habe!

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